Ernstes, Heiteres und Besinnliches aus der Enkhauser Kirchspiel-Geschichte


Zusammengestellt und erzählt von Kirchenchronistin Marianne Burke

Es war im Jahre 1991. Da regte die Schützenbruderschaft „St. Laurentius Enkhausen“ an, das Patronatsfest ihres historischen Heiligen neu zu beleben. Herr Pastor Dalkmann und der Kirchenvorstand gaben dazu ihr Einverständnis.

Es war trostlos: Das Hochamt wurde zu Laurentius nicht mehr in feierlicher Konzelebration von drei Geistlichen begangen, es gab keinen Ehrenbogen und schönen Blumenteppich mehr und die Bergpredigt, früher einmalig im Sauerland, war fast in Vergessenheit geraten. Kaum ein Besucher fand noch zum Patronatsfest den Weg nach Enkhausen und somit hatte das Fest als ein Tag der Freude und Begegnung seine Bedeutung verloren.

In dieser desolaten Situation und getreu ihrem Wahlspruch „Glaube, Sitte, Heimat“, war es der St. Laurentius-Bruderschaft ein Anliegen, dem uralten Patronatsfest neues Leben zu geben. Es sollte wieder ein Fest des Glaubens, der Tradition und der Begegnung werden, so, wie es früher einmal war. Früher war St. Laurentius Enkhausen Mutterkirche und Mittelpunkt eines großen Kirchspiels, das die Orte Hachen, Stemel, Langscheid, Hövel, Melschede und die Bauernschaften der Oelinghauser Heide bis nach Retringen umfasste. St. Lorenz war der Schutzpatron und Helfer in Not für die ganze große Pfarrgemeinde. Daher haben alle diese Orte gemeinsame Wurzeln; eine gemeinsame Geschichte verbindet sie. Die Erinnerung an eine in Jahrhunderten gewachsene Schicksalsgemeinschaft gehört zur Wiederbelebung des Laurentiusfestes.

Die historischen Berichte von Geschehnissen in vergangener Zeit sprechen eine deutliche Sprache von der unbeirrbaren Kraft des Glaubens unserer Vorfahren, aber auch von schweren Prüfungen durch Seuchen und verheerende Kriege, die sie erleiden mussten und Kraft ihres Glaubens und ihrer Liebe zur Heimat tapfer ertragen und überwunden haben.

Die Zeugnisse von Leben, Kampf und Zukunftshoffnung derer, die vor uns waren, mögen denen, die nach uns kommen werden, ein Gefühl tiefer heimatlicher Verbundenheit vermitteln und damit Kraft und Zuversicht geben für den Weg in das 3. Jahrtausend.

Mariannne Burke

Enkhausen im Jahr 2000

Laurentius-Sternschnuppen


Was sind Sternschnuppen?

Das Lexikon sagt:

„Sternschnuppen sind kleine Stücke von Weltkörpern, die von der Erde angezogen werden und in etwa 100 km Höhe erglühen.“

Da diese sichtbar gewordenen Grüße aus dem All regelmäßig im Laurentius-Monat August am Firmament erscheinen, nennt der Volksmund sie „die Tränen des Laurentius“.

Unsere Laurentius-Sternschnuppen sollen nicht zu Tränen rühren, sie sollen zum Schmunzeln anregen und zum Erinnern. Sie sind Grüße aus vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten; sie sollen heute besonders das alte Kirchspiel grüßen:

die Hachener,
die Stemeler,
die Langscheider,
die Melscheder,
die Höveler,
und die Leute aus der Oelinghauser Heide.

Indem wir sie in der Erinnerung wachhalten, bewahren wir sie vor dem Vergessen im Strom unserer schnellebigen Zeit!